
Seminarinhalte
Befundmöglichkeiten und manuelle Techniken für die Stimmtherapie und für die Dysphagietherapie
- Zwerchfell, Sternum, oberer Nacken, Kiefer, Kaumuskulatur, Mundboden, Kehlkopf, Zungenbein und umliegende Muskulatur
- Zusammenhänge zwischen muskulärer Beeinflussung der Stimmgebung und des Schluckvorgangs und der Verbesserung der jeweiligen Funktion
- Beseitigung von Fehlspannungen
- Verknüpfung der klassischen Stimmübungen, Zungenübungen und Schlucktechniken mit osteopathischen bzw. manuellen Techniken
Die Arbeit am Zwerchfell ist die Basis unserer Atemfunktion und somit auch unserer Stimmgebung. Eine Verbesserung der Atem-Stimmkopplung hat eine deutlich verbesserte Stimmgebung zur Folge. Die Techniken zum Sternum, Kehlkopf und Zungenbein unterstützen die Funktion der Stimmgebung und beseitigen Fehlspannungen, die sich sowohl auf den Stimmklang als auch auf die Resonanz auswirken.
Wir stellten in unserer Zusammenarbeit fest, dass die Patienten durch die Koppelung der manuellen Techniken, der Lösung von Spannungen an Muskulatur, die für die Stimmgebung zuständig ist und der stimmverbessernden Übungen eine deutlich erleichterte Atem-Stimm-Kopplung und eine Verbesserung im Bereich des Abspannens und der Resonanz erzielen konnten.
Bei der Durchführung klassischer logopädischer Zungenübungen und bei der Anwendung von Schlucktechniken werden viele, sowohl in direkter anatomischer Nachbarschaft, als auch weiter entfernt gelegene Strukturen mit beansprucht. Diese Übungen und Techniken nicht ausschließlich monokausal isoliert sondern in ihrem gesamten Wirkungsgefüge zu betrachten, ist ein wesentlicher Ansatz in der manuellen osteopathischen Therapie. Dieser Ansatz wirft ein neues Licht auf das Verständnis von Dysphagien und eröffnet neue manuelle Therapieansätze in der Logopädie, die alle beteiligten Strukturen integrieren.
Einsatz in der Therapie
Neben Patienten mit funktionellen Stimmstörungen profitieren von der Kopplung auch Patienten mit organischen Stimmstörungen, die starke Kompensationstechniken zur Stimmgebung einsetzen sowie Patienten mit funktionellen und organischen Schluckstörungen.